EP 584 ~ Podstock und Goethe

In dieser Episode geht es mal komplett um das Podstock, denn es war großartig!
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Bianca

Veröffentlicht am 14.10.2025
Podstock und Goethe - Episodenbild

Transkription

Diese Transkription enthält vermutlich ein paar Fehler, hilft aber bei der Suche. Wer das hier liest schläft auch ein!


Hallo ihr Lieben und herzlich Willkommen zum Einschlafen-Podcast-Episode 584. Ich bin Tobi.
Ich lese euch heute Goethe vor aus der äthernischen Reise. Davor gibt es ein
Gedicht von Rainer Maria Rilke.
Und davor erzähle ich euch was, damit ihr abgelenkt seid, von euren eigenen
Gedanken und besser einschlafen könnt. Ich habe heute zwei Themen.
Es ist Geburtstagswoche und ich war auf dem Podstock. Davon werde ich heute erzählen.
Aber davor gibt es noch einen kleinen Haltungsblock, denn dies ist eine Episode
mit gerader Nummer und da mache ich mich gerade und das mache ich in einem Haltungsblock.
Ja, im Haltungsblock habe ich ein bisschen überlegt, was ich heute mache.
Ich nehme auf am 7. Oktober, also eine Woche bevor die Episode erscheint, am 14.
Der 7. Oktober ist natürlich ein Jahrestag, an dem man eigentlich über Antisemitismus
sprechen könnte, sollte, wollte.
Und das ist auch ein sehr schweres und ein sehr wichtiges Thema das da auch hier schon vorkam.
Thema Ambivalenz, Toleranz man kann sowohl.
Mitgefühl zeigen gegenüber allen Juden, die täglich von Antisemitismus betroffen
sind und die vor zwei Jahren,
heute vor zwei Jahren von der größten Judenabschlachtaktion seit der Shoah betroffen
waren Man kann gleich aber auch
Mitgefühl haben mit den Palästinensern im Wesentlichen im Gazastreifen,
aber auch natürlich in der Westbank und überall, die von dem seitdem herrschenden
Krieg massiv betroffen sind.
Und es ist völlig egal, ob man das Wort Genozid dafür verwenden will oder nicht.
Das Leid, das da entstanden ist und immer noch entsteht, ist durch nichts zu rechtfertigen.
Es gäbe sicherlich Lösungen. Diesen Lösungen steht sich die Menschheit insgesamt
immer wieder selber im Weg,
und es ist einfach fürchterlich mit anzusehen, wie schwer wir uns damit tun,
um echte Lösungen zu finden.
Stattdessen möchte ich heute lieber über etwas Positives sprechen,
denn ich werde nachher vom Podstock erzählen.
Und das, was wir dort erlebt haben, würde vielleicht auch in anderen Kontexten
helfen, denn das Thema des heutigen Haltungsblocks ist.
Toleranz letztendlich und live and let live, das ist eine Haltung,
die auf dem Podstock ganz vehement zelebriert wird, würde ich fast sagen.
Denn dort ist jeder und jede so willkommen, wie sie ist.
Niemand muss sich verstellen, alle dürfen so sein, wie sie sind und natürlich
nehmen alle Rücksicht aufeinander und natürlich gibt es dann auch Themen,
die zu Konflikten führen, zum Beispiel der massive Einsatz von Nasenflöten ist umstritten,
aber letztlich ist es ein so friedliches und freundliches Miteinander,
dass selbst Leute, die dann ganz frisch dabei sind, und diese Story werde ich
wahrscheinlich dann später in den Botschaftbericht nochmal bringen,
und insgesamt ist der Bericht von Potsdok nicht ganz frei von Haltung und Politik.
Könnte ich schon mal vorwarnen.
Aber ja, das schönste Beispiel war, dass ich dort ja Musik gemacht habe mit
meinem Kumpel Christian.
Und Christian kennt das Potsdok nicht, der war da noch nie und der kennt auch
die ganze Bubble nicht so.
Und er kam dann dort an am Samstag, als das schon im vollen Gange war und war
durchaus ein bisschen überrascht und perplex, wie das Potsdok so funktioniert
und sah dann halt Menschen,
die sehr bunt gekleidet waren und unter anderem so große Hasenohren auffatten,
also nicht so Playboy-Hasenohren, sondern blaue Plüsch-Hasenohren und eben auch
zum Beispiel ein Huhn auf der Schulter sitzen hatten, also ein Plüschhuhn.
Nicht ein gebratenes Hähnchen, sondern ein Kuschelhuhn namens Henriette.
Und, ähm, Henn mit Doppel-N natürlich.
So, und Christian war da zuerst so ein bisschen so, meine Güte,
was ist das hier alles? Wo muss ich hier durch?
Und, ähm, hat sich dann aber immer mehr zurechtgefunden und auch sehr wohl gefühlt.
Ich glaube, es ging dann besser, als er an dem Lötstand.
Es gab das Lötrium, da haben im Wesentlichen Stefan, aber auch andere,
auch davon werde ich nachher noch mehr erzählen, sehr viel gelötet.
Ein paar Löt-Sets mitgebracht, aber auch so ein bisschen Repair-Kaffee gemacht.
Und da hat er dann verstanden, ah, ihr seid Lötnerz, das kommt mir sehr bekannt
vor, ein Nerds, nicht Nerz.
Denn er war mal auf so einem Treffen von Fliegenfischern und da saßen ganz viele
Leute zusammen und haben eifrig ihre Fliegen getütelt, also diese Köder,
die man beim Fliegenfischen an die Leine ranmacht anstelle von einem Wurm.
Und die werden auf eine ganz bestimmte Art und Weise gebunden,
das ist so ein bisschen Makramee-Handarbeit mäßig und das findet er gut und
da kann man sich reinnerden,
Und er konnte dadurch irgendwie so eine Beziehung dazu aufbauen,
was da eigentlich gerade passiert, dass da ganz viele verschiedene Nerds zusammenkommen,
Dinge tun, die ihnen Freude bereiten, dass andere daran teilhaben lassen und so.
Und dann haben wir das Konzert gespielt und es war sehr schön,
wir haben uns sehr wohl gefühlt und am Ende des Konzerts kommt Gesina,
die eben auch das Huhn auf der Schulter hatte, zu uns und schenkt uns ein Bild,
das sie von uns gemalt hat, während wir auf der Bühne waren, also so DIN A4,
ihr könnt das Bild auch gerne mit in die Shownotes packen, das findet ihr dann
unter mik.fm schrägstrich EP584 seht ihr dann ein Foto von, also ein Foto,
ein Bild von uns auf der Bühne.
Und ja, da war Christian so ergriffen und so glücklich, dass er dann hinterher
ein Vertrauen zu mir gesagt hat, und dieses Vertrauen breche ich jetzt natürlich,
dass er sich nie wieder über Leute lustig machen wird, die einen Huhn auf der Schulter haben.
Es ist doch eigentlich völlig egal, wenn jemand Lust hat, einen Huhn auf der
Schulter sitzen zu haben, was geht es denn uns an?
Also selbst wenn man findet, dass das komisch aussieht, vielleicht finden die
auch irgendwas komisch an dir.
Und dann lass sie doch einfach Ich habe doch keinen Schaden davon.
Es beleidigt mich nicht. Es ist nicht gefährlich für mich.
Was soll es denn? Ich finde Hühner auf Schultern durchaus deutlich akzeptabler als vieles andere.
Und es gibt überhaupt keinen Grund, damit ein Problem zu haben.
Und wenn man jemanden dadurch für verschoben hält, ja, dann sei es so. Ist doch egal.
Ich finde auch einige Leute verschoben.
Und ich finde verschobene Menschen übrigens schön. Und das kann man für sich
urteilen, aber nach außen hält man eigentlich lieber mal die Klappe.
Man kann sich selber natürlich betrachten, man kann sich auch Feedback einholen,
was an einem selber vielleicht verschoben ist, wenn man etwas daran machen möchte.
Man kann natürlich auch Feedback anbieten, aber das ist alles irgendwie in einem
Rahmen, dass man live and let live, also das ist so Leben und Leben lassen.
Es gibt überhaupt keinen Grund, es gab noch eine andere Rückmeldung am Ende
vom Podstock von einer Transperson, dass sie ganz überrascht war,
dass sie dort ihr Transsein ausleben kann, also einfach akzeptiert wird und
nicht misgendert wird und nicht irgendwie schräg angeguckt wird.
Und gut, die Person kam aus einem anderen Kulturkreis und ist andere Repressionen gewöhnt.
Aber bei uns spielte das irgendwie so gar keine Rolle mehr. Also es gibt sehr
viele bunte Menschen dort und bunte Einhörner.
Und mir war das, weiß ich nicht, ganz, also ich war überrascht,
dass diese Rückmeldung kam, weil ich irgendwie damit schon gar nicht mehr gerechnet hatte.
Ich war schon so in meinem Potsdok-Flausch viel, dass ich irgendwie,
dass mir das nicht mehr aufgefallen ist, dass Leute, die ansonsten viel mit
Repressionen zu tun haben, dort gar keine spüren, dass das für die was Besonderes ist.
Das liegt natürlich auch daran, dass ich kaum Repressionen verspüre.
Ich bin ein alter, weißer, reicher Mann, überprivilegiert bis zum geht nicht mehr.
Und ich kenne das natürlich gar nicht regelmäßig, irgendwelchen Repressionen,
Sexismus, Rassismus ausgesetzt zu sein.
Das kenne ich halt nicht. Und ich bin aber in meinem normalen Leben durchaus
drauf getrimmt, das wahrzunehmen und aufzupassen, was um mich herum passiert, damit ich L.A.
Sein kann, damit ich quasi Hilfe sein kann in Situationen, wo es gebraucht wird.
Auf dem Potsdok halte ich das einfach nicht für nötig.
Und das ist so eine schöne Stimmung, da zu sein. Und jeder kann einfach sein, wie er ist.
Das ist gut. Und deswegen heute im Haltungsblog meine.
Eine Aufforderung an euch alle, schafft solche Räume, geht dorthin,
wo es so ist, um solche Räume groß werden zu lassen, um Raum zu bieten für Menschen, die das brauchen.
Denn es sind nicht alle so überprivilegiert wie ich und vielleicht auch viele
von euch und die brauchen geschützte Räume, wo sie sein können, wie sie sind.
Und das ist vielleicht ein bisschen groß, das Wort für das Pots Talk.
Ich meine, wenn jemand eine Hände auf der Schulter sitzen haben möchte,
dann ist das wahrscheinlich nicht so stark von Repressionen getroffen wie Sexismus oder Rassismus.
Völlig klar. Aber allein dadurch, dass dort so ein Raum ist,
wo jeder sein kann, wie er ist, ist mir eben dieses Ausbleiben von Repressionen
gegen Menschen, die diese Repressionen in ihrem täglichen Leben sehr gewohnt sind,
war halt irgendwie was Besonderes.
Genau, es gibt überhaupt keinen Grund, sich zu ängstigen oder angegriffen zu
fühlen von Menschen, die trans sind oder sonst wie was, oder von Schwarzen oder von was auch immer.
Weil das kein Angriff auf uns ist.
Das ist eine Sache, die sollte für uns normal sein, dass wir nicht alle gleich
sind und dass die Welt bunt ist.
Und das sollten wir mit Respekt eigentlich sogar genießen.
Denn es ist gut, dass wir nicht alle gleich sind.
Und die Toleranz demgegenüber ist etwas, das an vielen Orten fehlt.
Und wenn man dann Orte findet, wo diese Toleranz da ist und auch ganz selbstverständlich
ist, dann ist das leider noch etwas Besonderes.
Aber ich finde, wir sollten alle dieses Besondere immer mehr zur Normalität
machen und in die Welt tragen.
Ja, so viel zum heutigen Haltungsblock.
Dann komme ich jetzt kurz zum
Thema Geburtstagswoche. Denn diese Episode scheint am 14. Oktober 2025.
Am 17. Oktober habe ich Geburtstag. Ich werde 51 Jahre alt. Das ist ein völlig irrelevantes Alter.
Letztes Jahr bin ich 50 geworden. Das habe ich ja riesig gefeiert mit zwei Konzerten.
Also an meinem Geburtstag haben wir den ganzen Tag Bandprobe gemacht. Und am 18. und am 19.
Oktober haben wir dann Konzerte gespielt. Und das war alles ganz wunderbar.
Sehr anstrengend und sehr aufregend, aber ganz toll.
So dieses Jahr werde ich 51.
Da machen wir nichts. Also ich bin auch irgendwie durch mit Geburtstag haben.
Vielleicht war es letztes Jahr auch einfach ein bisschen viel. Am 18.
Oktober hat ja aber auch dieser Podcast Geburtstag. Denn am 18.
Oktober 2010 habe ich hier die erste Episode aufgenommen. Das heißt,
am 18. Oktober 2025 wird dieser Podcast 15 Jahre alt.
Und ja, ich habe ein paar Pausen gemacht. Eine davon war auch ein bisschen länger,
damals als meine Mama im Krankenhaus war.
Und ich einfach keine Kraft hatte, den Podcast aufzunehmen, weil ich sowas von
frustriert war von der Welt, wie sie ist,
von den Menschen, die keine Masken tragen wollten und die Pandemie für einen
Hoax hielten und dadurch dafür gesorgt haben,
dass ich eben nur eine Stunde pro Tag jeden Tag mit einem frischen Covid-Zertifikat
ins Krankenhaus konnte.
Denn wenn wir alle ein bisschen besser gegen die Pandemie gearbeitet hätten,
wäre sie in ihren Höchstzeiten vielleicht auch gar nicht so schlimm gewesen
oder die schlimme Phase wäre nicht so lang gewesen.
Zumindest hätten wir mehr dagegen tun können, wenn wir sie auch nicht komplett
verhindert hätten können. So ja, es ist richtig.
Die Impfung hilft nicht zu 100 Prozent, aber selbst wenn sie nur zur Hälfte
hilft, dann hätte man ja eine ganze Menge Infektionen vermeiden können.
Dadurch wäre die Ausbreitung geringer gewesen, die Mutationen werden geringer gewesen.
Ach, wir kennen das ja alles so. Das hat mich damals sehr frustriert.
Ich muss das eigentlich jetzt überhaupt nicht.
Jetzt, wo der Haltungsblock gerade vorbei ist, wird es richtig down.
Und ich wollte nur sagen, ich hatte mal eine Pause.
Und seit dieser Pause habe ich deutlich weniger Hörer.
Und das ist überhaupt nicht schlimm, ehrlich gesagt. Ich werde immer mal wieder,
also gerade so auf dem Potsdok, von dem ich ja gleich erzähle,
irgendwie darauf angesprochen.
Es gab eine Phase, wo der Einschleifen-Podcast der erfolgreichste deutsche Privatpodcast
war, ständig in den iTunes-Charts, in den Top Ten, ganz kurz sogar auf Platz 1.
Und da war ich natürlich sehr stolz drauf und das war eine schöne Sache.
Das ist jetzt nicht mehr so und es sind also vielleicht nur noch halb so viele
Hörer, wie es mal zu den Höchstzeiten waren.
Es sind aber immer noch sehr, sehr viele und das ist alles gut.
Also ich habe damit überhaupt gar kein Problem, dass ich jetzt nicht mehr so
sehr im Rampenlicht stehe und so sehr in den Charts bin und da irgendwie, das macht gar nichts.
Denn jeder, der diesen Podcast hier hört und damit gut einschlafen kann.
Das freut mich Und jeder Einzelne, der mir das sagt, das macht mich dann immer glücklich.
Ich war jetzt gerade am vergangenen Samstag, am 4. Oktober in Lübeck bei Methodisch Inkorrekt.
Kann ich kurz einschieben, denn die Jungs kenne ich auch schon sehr lange.
Die habe ich irgendwie auf dem ersten Kongress, als sie da noch im Treppenhaus
gespielt haben, habe ich sie gesehen und dann in Saal 1 war ich leider nicht
dabei, das war dann einfach zu voll.
Aber seitdem verfolge ich das so ein bisschen, was die machen und habe ein bisschen
persönlich Kontakt und das ist einfach eine sehr nette Sache.
Und jetzt haben sie mich und meine Familie eingeladen nach Lübeck in Koblenz.
Habe ich noch einfach so ein Ticket gekauft, da bin ich dann hinterher gescholten
worden, dass ich doch bitte Bescheid sagen soll.
Und stattdessen haben sie mich dann in Lübeck auf die Gäste-Liste gesetzt.
Das war natürlich eine Ehre für mich und eine große Freude, die gleiche Show nochmal zu sehen.
Und es war auch sehr interessant, wie erwachsen die Show geworden ist.
Denn ich war ja bei der Premiere in Koblenz, als sie das das erste Mal aufgeführt haben.
Das war schon sehr gut, aber es war teilweise noch so ein bisschen durcheinander.
Und jetzt in Lübeck war es eine sehr solide Show mit einem sehr klaren roten Faden.
Also ganz anders als jeder Einschlafen-Podcast wird man da sehr gut durch das
Thema geführt. das Thema dieser Show war Desinformation.
Falls ihr die Chance habt, noch methodisch inkorrekt live zu sehen,
mit das Imperium schlägt zurück.
Ein paar Termine gibt es, glaube ich, noch dieses Jahr. Schaut euch das an,
das ist wirklich hilfreich.
Für mich war es eben auch schön, dass ich dort sowohl Gesine und Olli,
also die mit dem Huhn auf der Schulter, falls ihr den Halsschutzglock gehört habt, gesehen habe.
Ganz liebe Grüße an der Stelle, sondern auch andere Einschlafen-Podcast-Hörer
haben mich angesprochen, haben mich dort erkannt und sich bedankt für den Einschlafen-Podcast
und das tut mir immer gut, das freut mich immer.
Ich bin immer so ein bisschen irritiert, weil ich nicht genau weiß,
was ich sagen soll, aber ich sage einfach mal Dankeschön und dann hat sich die
Sache auch schon erledigt zu beiderseitiger Zufriedenheit und,
ja, dieses Projekt ist jetzt 15 Jahre alt, es hat verschiedenste Phasen durchlebt
und so wie es gerade jetzt ist, fühlt es sich sehr gut an.
Also auch dieses alle zwei Episoden, also einmal im Monat so einen Haltungsblock
zu machen, fühlt sich sehr richtig an.
Das Feedback dazu ist überwältigend positiv. Das tut mir sehr gut.
Und ich glaube, so kann es auch weitergehen.
So habe ich einen Rhythmus, den ich einigermaßen halten kann.
Ab und zu gibt es nochmal Pausen, so kürzere Sommerpausen und sowas.
Wenn ich gerade mal das einfach nicht schaffe, Episoden aufzunehmen,
auch das sehe ich dann hinterher in den Downloadzahlen. Aber ehrlich gesagt
schaue ich da ja gar nicht mehr so genau hin.
Und dann ist das eben so. Das ist überhaupt nicht schlimm.
Es erholt sich alles wieder. Oder es ist halt einfach so, wie es ist.
Und so, wie es ist, ist es gut.
Ja, also dieses Jahr keine großen Zelebrierungen von irgendwelchen Geburtstags,
weder meiner noch der Einschlafen-Podcast.
Ich wollte euch an dieser Stelle nur Danke sagen, dass ihr hier zuhört.
Für jegliches Feedback bin ich euch immer sehr dankbar, wenn ihr mir E-Mails
schickt, Postkarten schreibt.
Ich habe letztens wieder welche in meinem Postfach gefunden.
Ich habe jetzt ein Postfach,
wo die Hörerpost landet und das funktioniert was leider nicht funktioniert ist
die Benachrichtigung, ich habe beim Einrichten des Postfaches gesagt,
ich hätte gerne eine E-Mail,
wenn da was drin ist damit ich nicht, also eigentlich bin ich ja dazu verpflichtet
einmal die Woche da reinzuschauen, das ist leer zu machen,
aber ich habe da so ein Häkchen angesetzt, ich hätte gerne eine E-Mail mit einem
Foto von der Post, die da drin ist wenn was kommt das funktioniert leider nicht,
das heißt ich schaue auch nicht jede Woche, ob da was drin ist.
Aber wenn ich da vorbeikomme und das auch geöffnet ist, weil also außerhalb
der Öffnungszeiten der Post, naja doch mittags kann man da ran, aber,
frühmorgens oder spätabends oder am Wochenende kommt man halt nicht an dieses Postfach ran.
Deswegen schaffe ich es halt einfach gar nicht so regelmäßig da Post abzuholen.
Ich habe jetzt aber gerade was gefunden. In einem Brief war sogar noch ein Armband drin.
Und das andere war auch eine sehr schöne Nachricht. Also das freut mich immer
sehr, das zu hören, dass es euch hilft und dass es euch gut tut,
weil genau das tut mir dann eben gut.
Ja, soviel zum Geburtstag, würde ich sagen.
Kommen wir mal zum Podstock.
Wer das Podstock nicht kennt, ganz kurz eine Einführung.
Ich habe es schon mehrfach erzählt, ich war auch letztes Jahr da,
wenn auch nur einen Tag und gar nicht mit Übernachtung.
Und 2019 war ich da. Also es gibt schon mehrere Berichte vom Podstock.
Das ist so eine Mischung aus Barcamp und Hörerinnentreff.
Barcamp ist eine Organisationsform, nennt man manchmal auch Unkonferenz.
Ich mag das Wort Unkonferenz nur irgendwie nicht, weil es gruselig und unorganisiert
klingt. Entschuldigung, ich muss mich mal anders hinsetzen.
Falls ich gerade ein Geräusch gehört habe, das war ich auf dem Sofa.
Unkonferenz, ja. Das bedeutet eigentlich, dass auf einer normalen Konferenz
muss man Vorträge einreichen,
dann gibt es ein Organisationskomitee, ein Programmkomitee, was diese Einreichung anonymisiert,
vermutlich sogar begutachtet und dann nur die am besten begutachteten Vorträge dann auch annimmt,
die dann auf dieser Konferenz stattfinden.
Also wissenschaftliche Konferenzen oder sowas.
Auf einer Unkonferenz findet das alles ein bisschen loser statt.
Das heißt, die Teilnehmer reichen auch Beiträge ein.
Es werden aber einfach dann alle genommen, soweit es Platz gibt.
Und wenn Platz fehlt, wird Platz geschaffen.
Manchmal werden auf Barcamps auch die Slots erst an dem Tag,
wenn das eröffnet wird, gefüllt und dann kann halt jeder quasi einen Slot irgendwo anbringen.
Und wie es genau ausgewählt wird, was auf dem Podstock stattfindet,
weiß ich ehrlich gesagt gar nicht.
Aber ich habe dieses Jahr zwei Einreichungen gemacht. Das hatte ich vorher noch
nicht. Das war neu für mich.
Und beide wurden dann auch genommen. Das eine war ein Konzert.
Völlig untypisch fürs Podstock. Aber ich dachte, warum nicht?
Einschlafen Podcast live dort auf der Bühne mit irgendwie 50 Zuhörern.
Weiß ich nicht.
Möchte ich einfach nicht.
Stattdessen habe ich gesagt, ich kann ja Musik machen. Und dann habe ich eben
Christian gefragt, hey, jetzt ist es Bock.
Und er hat eigentlich immer Lust, Konzerte zu spielen, wo dann Leute sind, die uns auch zuhören.
Meistens spielen wir an Kneipen. Und das sind dann eher so Situationen,
wo einfach zufällig Menschen sind, die uns zwar zuhören und irgendwie voll wollen
klatschen, wenn sie merken, dass gerade ein Lied vorbei ist,
aber sonst irgendwie sich weiter unterhalten.
Und das ist auch gut so. Begleitmusik machen wir dann. Und das ist dann auch nett.
Und manchmal ergeben sich dann Situationen, dass uns Leute auch irgendwie wirklich
gut finden und intensiver zuhören.
Aber so ein Konzert, wo Leute hinkommen, um uns zu hören, das ist was anderes.
Da spielen wir auch andere Stücke,
anspruchsvolleren Quatsch und geben uns halt ein bisschen mehr Mühe.
Also nicht, dass wir uns in Kneipen auftreten und keine Mühe geben,
aber das ist dann eher so, okay, das spielen wir halt Losing My Religion von R.E.M.
Das haben wir jetzt nicht gespielt auf dem Podstock, sondern halt auch unsere
anstrengenderen Stücke, sag ich mal.
Und ja, das hat dann funktioniert. Also ich wusste halt von meinen vorherigen
Besuchen auf dem Podstock, dass es dort Bühnen gibt mit Tontechnik und Lichttechnik.
Dieses Jahr war diese Bühne zum
ersten Mal im Innenbereich, weil es eben schon sehr spät im Herbst war.
Auch nächstes Jahr auf dem Podstock, und dafür werde ich gleich noch Werbung
machen, wird es innen sein, aber übernächstes Jahr ist es ein Sommer-Podstock
und da hoffen wir alle auf eine große Draußenbühne.
Genau, und das hatte ich eingereicht, das hat am Samstagabend als letzter Programmpunkt
sozusagen auf der Bühne stattgefunden.
Und dann hatte ich noch eine Idee für einen Workshop, denn eine Frage,
die ich mir gestellt habe, schon länger ist, dieser Haltungsblock,
den ich ja mache, bringt der eigentlich was?
Erreiche ich damit Leute, die möglicherweise AfD gewählt hätten,
die aufgrund meines Haltungsblocks vielleicht nicht mehr AfD wählen?
Und ich glaube, das tue ich nicht.
Und da ist halt meine Frage gewesen, wie erreicht man diese Leute eigentlich?
Wo erreiche ich die eigentlich?
Und habe dann einen Workshop dazu vorgeschlagen und habe dann auf Mastodon vorher
gefragt, wer hat der Lust, diesen Workshop mit mir zu gestalten?
Und da hat sich die Sabrina gemeldet von der Parlamentsrevue.
Ich stellte sich dann auf den Podstock raus. Ich hatte schon vor einigen Jahren
mal Kontakt mit Sabrina, als ich den Aus-dem-Hintergrund-Podcast gemacht habe.
Da hat sie mir damals angeboten, so ein bisschen Redaktionsarbeit mit mir zu
machen, also dann die entsprechenden Personen anzuschreiben,
die ich in diesem Podcast interviewen wollte.
Das war so ein bisschen peinlich, dass es mich daran nicht mehr erinnert hat.
Ich kann mich daran erinnern, dass mir damals jemand geholfen hat,
Aber das Projekt ist ja relativ schnell wieder gestorben.
Und ich wusste, ich habe es tatsächlich bis heute nicht, also bis zum Podstock
nicht zusammengebracht, dass das die Sabrina war, die jetzt die Parlamentsrevue
macht und für den Grimme-Preis nominiert ist übrigens mit diesem Podcast.
Parlamentsrevue hört auf jeden Fall rein. So, zumindest hat Sabrina das dann mit mir vorbereitet.
Wir haben uns ein paar Mal, eigentlich haben wir es noch einmal zusammen telefoniert,
aber ansonsten halt immer Kontakt gehabt über Signal, uns geschrieben,
wir haben gemeinsam ein Dokument veröffentlicht,
erstellt, wo wir quasi unser Konzept für diesen Workshop erarbeitet haben und
eine kleine Präsentation hat Sabrina dann auch vorbereitet,
also gar nicht viele Slides, aber nur so mal das grundlegende Rahmenwerk und
das hat auch sehr, sehr gut funktioniert.
Diese Einrechnung wurde auch angenommen und da haben wir dann am Samstagnachmittag
um drei oder so, haben wir diesen Workshop gemacht und das war sehr schön.
Es sind weniger Leute gekommen, als wir eigentlich dachten, aber es waren genügend
Leute und es waren genau die richtigen, weil die sich halt dann auch sehr intensiv
mit dem Thema beschäftigt haben und auch guten Input geliefert haben.
Es war ein Workshop und kein Vortrag. Das heißt, die Leute, die dort hingekommen
sind, dachten vielleicht anfangs, sie würden dort etwas von uns lernen.
Aber andersrum war es der Fall. Wir wollten was von denen lernen.
Wir wollten von denen wissen,
was kann man denn tun, um diese Menschen zu erreichen, die wir gerne erreichen
wollen, die vielleicht davor geschützt werden müssen, die AfD zu wählen oder
die eventuell davon überzeugt werden können,
dass sie da auf dem falschen Pfad sind.
Und ja, das war sehr gut, weil wir haben uns dann daran bestärkt,
also der Vortrag hieß übrigens, ihr seid der Chor, als Anspielung auf das,
Sprichwort Preaching to the Choir, also zum Chor predigen,
was ja quasi das Sinnbild dafür ist, dass gerade zum Chor muss man nicht predigen,
weil der ist ja schon auf der richtigen Seite sozusagen. sagen.
Als Prediger will man ja quasi neue Schäfchen erreichen.
Und die Frage ist, wo sind eigentlich diese Menschen, die man eigentlich erreichen
will und wie erreicht man die?
Ja, genau. Die Teilnehmer in dem Workshop waren dann anfangs so ein bisschen
überrascht, dass wir gar nicht mit Lösungen kommen, sondern mit Fragen.
Das hat aber ganz gut funktioniert. Eins der Ergebnisse war übrigens,
um das kurz zusammenzufassen, dass es durchaus legitim ist, zum Chor zu predigen,
denn dass wir als die Bubble der Nicht-Faschisten.
Zusammenhalten, uns gegenseitig darin bestärken, Nicht-Faschisten zu sein,
ist auch wertvoll und auch negatim.
Als zweites wichtiges Ergebnis habe ich mitgenommen,
dass es auch innerhalb der Bubble wichtig ist, diese Predigten zu halten,
um uns gegenseitig mit Argumenten zu versorgen und mit Haltung zu versorgen.
Deswegen bin ich wirklich froh, dass es mit dem Haltungsblock so gut funktioniert.
Wenn das auch nur ein oder zwei von euch vielen Hörerinnen und Hörern dabei
hilft, diese Haltung auch zu formulieren und auch zu kommunizieren in den Gesprächen,
die man dann vielleicht führt,
dann bin ich da sehr glücklich mit.
Denn letztendlich sind wir darauf gekommen, dass die Dana Buchzig wahrscheinlich
recht hat, die immer sagt, überzeugen tut man nicht mit Fakten,
sondern mit Beziehungen.
Das heißt, am ehesten ist es noch Leuten möglich, die nah dran sind an diesen
Menschen, die erreicht werden sollten, also potenzielle AfD-Wähler.
Also Hardcore-Faschisten kann man natürlich eh nicht überzeugen,
dass sie auf dem falschen Pfad sind, die sind einfach lost.
Aber Menschen, die so latent verunsichert sind und dann eventuell AfD wählen
würden, die kann man eben erreichen.
Die kann man aber am ehesten erreichen, wenn man schon eine Beziehung zu denen hat.
Und ja, wir, also du und ich, du, du, der du mir oder die du mir gerade zuhörst,
wir haben eine Beziehung, die ist aber sehr einseitig.
Du kennst mich gut, ich kenne dich aber gar nicht.
Und wenn du mir vertraust, dann ist das schon gut. Aber das ist halt eine sehr
unilaterale Beziehung.
Und für so Gespräche, die dann wirklich dazu führen, wenn das jemand,
der so latent aus Versehen eine faschistische Partei wählen würde.
Reicht das glaube ich nicht aus. Sondern da ist eine bidirektionale,
eine reale, also physische Beziehung, also dass man sich auch wirklich trifft,
Zeit miteinander verbringt,
Kaffee trinkt, gemeinsam isst,
eine wirkliche soziale Beziehung ist und nicht so eine parasoziale Beziehung.
Ich glaube, Sabrina hat das Wort parasozial.
Die ist da wichtig. Und die hat jeder von uns.
Jeder von uns hat Menschen in seinem Umfeld, die noch gewonnen werden können.
Also vielleicht einige mehr, andere weniger.
Aber letztendlich ist das wahrscheinlich der beste Weg.
Und genau, deswegen ist Preaching to the Choir vielleicht auch nicht ganz verkehrt.
Das war wirklich für mich ein sehr bereicherndes Erlebnis, diesen Workshop zu machen.
Es war super, mit Sabrina zusammenzuarbeiten an dieser Stelle.
Ganz liebe Grüße und vielen Dank.
Und allen, die dort an dem Workshop teilgenommen haben,
auch ganz herzlichen Dank nochmal für den Input und die Diskussion.
Genau, und ansonsten könnt ihr natürlich auch den Fahrplan noch anschauen.
Also das Programm von diesem Podstock heißt Fahrplan und der beschreibt die
Unkonferenz, aber das ist eben auch nur der offizielle Teil.
Der inoffizielle Teil auf so einem Podstock ist mindestens genauso wichtig und schön.
Also da passieren auch ständig noch wieder andere Dinge.
Man begegnet Menschen, die man kennt, die man nicht kennt. Man lernt neue Leute kennen.
Man lernt neue Seiten von Leuten kennen, von denen man dachte, man kennt sie schon.
Und klar kenne ich da ja mittlerweile, weil ich jetzt schon zum dritten Mal
da war, vielleicht ein paar mehr Leute, aber auch die, die zum ersten Mal da
waren, haben alle berichtet, dass es total leicht und niedrigschwellig war,
dort neue Leute kennenzulernen.
Und was ich auch richtig gut finde, ist, dass dort eben auch viele Hörerinnen
und Hörer gekommen sind, die nicht auch Podcaster sind, weil ohne Hörerinnen
und Hörer werden Podcaster ja ganz schön aufgeschmissen.
Dass das eben auch so ein Hörerinnen-Treffen ist, das ist sehr bereichernd,
weil dann nochmal wieder Perspektiven dazukommen.
In allen Workshops, in allen Vorträgen, bei allen Shows, die da stattfinden, die gut sind.
Und das Potsdog möchte wachsen.
Es ist dieses Jahr schon größer geworden. Wir hatten viel mehr Räumlichkeiten als letztes Jahr.
Und wenn ihr Interesse habt, so etwas mitzuerleben, dann seid ihr da herzlich
eingeladen, euch ein Ticket zu klicken.
Man kann dort übernachten. Es gibt Zimmer in der Jugendherberge.
Es gibt diese Hobbit-Tonnen, so Holztonnen, in denen man pennen kann.
Das habe ich dieses Jahr gemacht. Das war ganz lustig.
Oder man kann zelten auf dem Zeltplatz, auf der Wiese.
Oder auch mit einem Camper ankommen oder mit einem Caravan, wie heißen die? Also Wohnmobil.
Und das geht irgendwie alles. Da kann man irgendwie pennen.
Essen gibt es seit diesem Jahr von der Jugendherberge.
Das muss man dann eben auch mit buchen. In den letzten Jahren war es noch immer so selbst organisiert.
Da hat Sven, mein lieber Freund Sven Menke vom Kulinarikas damals,
der hat meistens dann irgendwie in der Küche da die ganze Zeit geschuftet. Wie blöd.
Er hatte diesmal ein sehr entspanntes Podstock, weil es gibt einfach Essen aus der Kantine.
Es hat den Nachteil, dass es feste Essenszeiten gibt.
Und das ist aber auch ein Vorteil, weil da kommen dann alle zusammen.
8.30 Uhr ist Frühstück, 12.30 Uhr, weiß ich nicht, ist Mittagessen und 18.30 Uhr ist Abendbrot.
Das Essen ist ordentlich, also es geht nicht nur irgendwie labberiges Brot und
roten Tee, wie man das in der Jugendherberge erwarten würde, sondern,
was kenne ich mir, am ersten Abend, am Freitagabend gab es ja im Wesentlichen
Brot und Brötchen und Aufschnitt, aber dann noch ein Rührei dazu oder ein Hotdog, ich weiß gar nicht mehr.
Ne, stimmt, am Samstagmorgen gab es Rührei, glaube ich, zum Frühstück dazu und,
ja, es gab verschiedene Sachen,
immer eine vegane Option dazu und es schmeckte größtenteils sehr lecker.
Und war auch von der Menge her genug. Ich hatte da nichts zu bemängeln. Ich fand das gut.
Und darüber hinaus gibt es natürlich trotzdem noch die kleine Küche im Zelthaus.
Das ist quasi ein nebenan Haus, wo dann auch die Disco aufgebaut war mit ganz
viel Nebel und Licht und Video, Leinwand und lauter Musik.
Und daneben ist so eine kleine extra Küche, da wo die Jahre zuvor,
gekocht worden ist und da kann man dann ja trotzdem noch zufällig abends irgendwie
stehen und Sven hat die Idee gehabt, wir können ja mal gucken, ob noch Hefeteig da ist,
denn am Samstag Mittag oder Abend gab es Pizza,
das ist gar nicht mehr, Samstag Abend gab es Pizza, genau, und da hat dann die
Jugendherberge ganz viel Hefeteig zur Verfügung gestellt und daraus wurde dann,
draußen in dem Holzbackofen Pizza gebacken im Akkord.
Da hat auch dann Sven mit dem Team irgendwie alles geschmissen.
Davon war noch ganz viel Tag über und dann gab es halt Samstagnacht noch frittiertes
Brot, also eigentlich und noch mit irgendwie Käse drin eingewickelt oder Schinken,
also eigentlich Kalzone.
Halt nur nicht gebacken, sondern frittiert. Das war extrem lecker.
Ich war allerdings auch schon fürchterlich betrunken, weil ich halt das Konzert
gespielt habe und von Udo ständig Cocktails auf die Bühne gebracht bekommen habe.
Also vorher auch schon. Und ja, es gibt auch Alkohol.
Aber man muss sich auch nicht betrinken. Also es ist auch in Ordnung,
dort irgendwie nüchtern zu sein.
Genau. Richtig gefreut habe ich mich, dass ich Stefan kennengelernt habe, den Gelbschlumpf.
Zu dem hatte ich vorher nur virtuell Kontakt.
Ein sehr netter Mensch, der hatte mir angeboten, meinen Plattenspieler zu reparieren.
Ich hatte vorher im Realitätsabgleich erzählt, dass mein Dual-Plattenspieler kaputt gegangen ist.
Und er meinte, ja, wir haben noch das Lytrium und ich bin Radiotechniker,
bring doch mit, vielleicht kann ich ihn ja reparieren.
Und da habe ich dann auch gleich noch, ich hatte hier so eine JBL-Box,
wo man einen iPod, so einen Festplatten-MP3-Spieler von Apple,
draufstecken kann, also so eine Dockingstation.
Und die Box hatte einen ziemlich guten Sound, allerdings ist mir da leider das
Stromkabel in der Box weggegammelt, also der Stecker und die Buchse sind irgendwie
geschmolzen und einfach weg.
Und ich habe es nicht hingekriegt, das alleine zu reparieren.
Das habe ich auch mitgebracht. Das war sehr einfach zu reparieren.
Das Schwierigste war, das Ding aufzubekommen.
Also das Öffnen des Gehäuses.
Das ist ganz komisch gesteckt gewesen, aber das haben wir geschafft.
Und dann hatte mir das heile gelötet.
Einfach das Kabel fest rein verlötet, weil das Netzteil selber war extern.
Oder ist extern und hatte selber einen Stecker. Macht gar keinen Sinn,
dass am Gerät nochmal ein Stecker an der Buchse ist. Ja, so, das wurde repariert.
Den Plattenspieler haben wir auch auseinandergebaut.
Erstaunlich viel Elektronik drin in so einem Ding, aber das konnten wir vor Ort nicht reparieren.
Da fehlte Zeit, aber auch den Motor auseinanderzuschrauben erforderte ein bisschen mehr Aufwand.
Er hat dann angeboten, den einfach mitzunehmen und zu Hause zu reparieren.
Und da ist er jetzt. Er schickt immer mal Fotos auf Mast oder im Happy Shooting Slack Kanal.
Und ich freue mich drauf. Also ich bin ganz sicher, dass das Ding irgendwann wieder läuft.
Und ja, finde ich gut, dass das zwar kaputt war, aber nicht weggeworfen werden
muss, sondern repariert werden kann, wenn man einfach nur die richtigen Leute
findet, die das Können und da auch die Zeit und Muße da zu haben.
Genau, es war einfach schön dann irgendwie da auch mit ihm draußen zu sitzen
im Lötrium und Dinge zu löten und ein bisschen zu schnacken und das war gut.
Ich habe dann außerdem noch ein Fotostudio aufgebaut über der Küche im Zelthaus.
Da war noch ein Raum, der war noch komplett ungenutzt. Und man kann dann einfach
auch Räume nehmen und sie nutzen und umgestalten.
Ich habe dann dort als erstes mal den Rauchmelder zugetapet.
Da waren überall Rauchmelder und wir durften keine Nebelmaschine im Innenbereich benutzen.
Darf ich jetzt eigentlich gar nicht erzählen. Ich wollte natürlich ein bisschen
mit Nebel fotografieren, denn ich habe extra eine kleine, so eine Mini-Haser,
eine kleine Nebelmaschine gekauft. Die macht ganz wenig Nebel.
Da haben wir halt für den Zeitraum, wo wir dann dort ein bisschen Nebel gemacht
haben, aus Angst, dass dann die Feuerwehr kommt und wir das bezahlen müssen,
haben wir den Rauchmelder abgeklebt und natürlich sofort wieder freigelegt,
nachdem wir dann dort fertig waren.
Wir hatten halt in dem Moment, wenn ein Feuer ausgebrochen wäre,
selber den Rauchmelder ausgelöst sozusagen, die Feuerwehr alarmiert.
Ja, also alles safe. Aber ich wollte, ich mache ja diese 12x12 Challenge.
Ich möchte die Hasselblatt, eine analoge Mittelformatkamera, mehr verwenden.
Und hatte mir für dieses Jahr vorgenommen, jeden Monat mindestens einen Film vollzuknüpfen.
Und auf so einem Film sind zwölf Bilder, also zwölf mal zwölf,
deswegen zwölf mal zwölf Challenge, zwölf Monate, zwölf Bilder.
Und von diesen Bildern in jedem Monat wähle ich vier aus, die ich in so einem zweimal zwei Raster,
in so einer Collage, dann veröffentliche auf Pixelfed, was auch im Ferdiverse,
könnt ihr auch auf Mastodon finden.
Daneben so ein Bild ist.
Und weil die Maße von den Fotos, die aus der Hasselblatt rauskommen,
die negative, sind jeweils 6x6 Zentimeter.
Und wenn ich dann 2x2 mache, also 4 Bilder in so einem Quadrat anordne,
dann ist das ja auch wieder 12x12. Es ist also sehr Meta und sehr 12x12-ig, diese ganze Challenge.
Und ich hatte jetzt vor, auf dem Podstock Fotos zu machen.
Und zwar einen Film vollzuknipsen mit drei Bildern, jeweils von Esel und Teddy,
die beide da waren, und Johannes und Stefan von Luft nach oben,
um dann von jedem ein Bild auszuwählen und das dann als 12x12-Challenge für
September zu veröffentlichen.
Genau. Ich hatte außerdem mir ein bisschen neues Licht gekauft.
Ich habe bei der Hasselblatt zwar durchaus die Möglichkeit, einen Blitz anzuschließen
über so ein Synchronkabel.
Ich habe auch einen Blitz dafür, aber auch zum Modellieren und so finde ich dauerlich besser.
Also Video-Leuchten eigentlich und da gibt es mittlerweile so günstige.
Da habe ich irgendwie zwei Stück von Godox gekauft für einen sehr schlanken Kurs.
Einen Backdrop hatte ich schon, den habe ich mitgebracht und dann eben diese
Nebelmaschine, die ich eigentlich für die Polaris haben wollte. Am Wochenende jetzt.
Allerdings bevor diese Episode erscheint, bin ich mit Russell Brown auf der
Polaris. Das heißt, da wird es dann auch einen Bericht zu geben.
Wenn ihr es nicht irgendwie anders mitbekommen habt, dann habt ihr es leider verpasst.
Ich bin jetzt am Freitag, Samstag, Sonntag mit Russell Brown auf der Polaris
und da haben wir ein Fotostudio und fotografieren verkleidete Menschen.
Und da wollten wir eigentlich mit Seifenblasen und ein bisschen Haze oder Nebel
oder Trockeneiseffekten fotografieren.
Dürfen wir da leider nicht. Aber jetzt habe ich diese Nebelmaschine auch privat
gekauft und nicht auf Firmenkosten, weil ich die eh mal haben wollte.
Und dann habe ich sie eben auf dem Podstock ausprobiert.
Genau. Und weil ich das eben schon alles aufgebaut hatte und dann irgendwie
im Gespräch erwähnt hatte, habe ich noch drei weitere Leute fotografiert,
die sich gefreut haben, professionelle Porträts zu bekommen.
Zumindest Jetzt haben sie gesagt, dass sie sich gefreut haben. Ich glaube schon.
Hat mir Spaß gemacht, Leute zu fotografieren. Ich bin dann immer dankbar,
wenn ich Models habe, um ein bisschen zu üben. Denn professionell ist das ja
alles nicht, was ich mache.
Ich habe zwar eine Menge Equipment,
Und auch schon ein bisschen Erfahrung. Aber professionell würde ja bedeuten,
dass ich mich da wirklich intensiv mit beschäftigt habe und sehr viel Erfahrung
und wirklich auch weiß, was ich tue.
Meistens weiß ich nicht, was ich tue, sondern ich probiere Dinge aus und dann
passieren interessante Sachen.
Und natürlich weiß ich schon so ein bisschen, was passiert, aber eben nicht
immer und vollständig. Vielleicht geht es auch gar nicht.
Ich weiß gar nicht, ob man es vollständig hat. Klar, wenn man ein eigenes Studio
hat, irgendwann kennt man das in- und auswendig, aber das habe ich halt nicht
und deswegen ist das für mich immer ein bisschen lernen und ausprobieren und Spaß haben.
Genau, das kann ich dann eben auch machen auf dem Podstock.
So, und jetzt kommt der Werbeblog. Das heißt, wenn ihr auch Portraitfotos von
mir haben wollt oder wenn ihr interessante Leute kennen wollt oder wenn ihr
einfach mal irgendwie andere Podcasts entdecken wollt oder einfach mal ein Wochenende
am Dümmersee verbringen wollt,
das ist der Dümmersee bei Dame in Niedersachsen, da von mir aus gesehen kurz in der Bremen.
Also südwestlich von Bremen, nicht weit von Bremen ist der Dümmer See und da
ist an der am Westufer ist das Jugendfreizeithalm und da findet das statt.
Das nächste Mal vom 10. bis 12. April 2026 auf podstock.de.
Findet er diese Termine alle und da steht dann auch, ab wann es dann Tickets zu kaufen gibt. Ähm,
Das ist nicht teuer. Das ist mit All-Inclusive habe ich und Supporter.
Also man kann sagen, ich bin Supporter. Ich habe genügend Geld.
Ich kann auch Leute supporten, die weniger Geld haben.
Und Leute, die weniger Geld haben, können anklicken. Ich möchte gerne weniger
bezahlen, weil ich mir nicht so viel leisten kann.
Ich kann mir das leisten. Also habe ich Supporterpreis bezahlt.
Inklusive diese Hobbit-Höhle 200 Euro. Glaube ich. Also zwei Übernachtungen.
Vollverpflegung von Freitagabend bis Sonntag Mittag.
Das ist vollkommen okay. Und dann hat man natürlich noch Kosten mit dem,
was man alles mitbringt und macht und so.
Und man ist auch aufgefordert, mitzuhelfen. Also Schichten zu machen,
die dann zum Beispiel bedeuten, morgens den Tisch zu decken oder sowas.
Aber das gehört irgendwie zu dem ganzen Miteinander mit dazu.
Ich würde mich freuen. wenn nächstes Jahr vielleicht ein paar mehr einschlafen
Podcast-Hörerinnen und Hörer dazukommen,
die dann eben auch eine Live-Aufnahme von meinem Lieblings-Podcast Eson & Teddy
miterleben können, die ein wunderbares Live-Hörspiel,
eine Hörspielaufzeichnung von Johannes und Jan Gießmann miterleben können.
Ich glaube, Jan Gießmann hat das Skript geschrieben dieses Mal und Johannes
ist aber immer der traditionelle Spielleiter.
Vielleicht ist nächstes Jahr dann auch wieder die Becky da und es gibt ein richtiges
Duell zwischen Esel und Teddy und Luft nach oben.
Da gab es dieses Jahr dann ein Partnertausch-Duell von Moni und Annika,
die es auch sehr, sehr gut gemacht haben.
Also Becky ist einfach eine fantastische, also sie wirkt immer so,
als würde sie das schon seit 10 Jahren im Fernsehen machen.
Und Moni und Annika haben sie aber sehr gut eingesprungen, tolle Spiele gemacht
und der Preis, den Stefan bei diesem Spiel gewonnen hat, war übrigens dass er entscheiden durfte,
wer an dem Abend mit Tobian auf die Bühne musste, um den Background bei Mr.
Jones von Connick Rose zu singen. Hey lala, hey lala, yeah.
Und er ist meiner Empfehlung gefolgt und hat gesagt, das machen wir alle vier.
Und dann hatten wir einen Männerchor, Esel und Teddy, Johannes und Stefan,
mit auf der Bühne bei Mr. Jones. Es war legendär.
Wir haben natürlich keine nicht-gamer-freien Stücke gespielt.
Nicht, dass hier der Eindruck entsteht.
Dass da irgendwas schiefgelaufen ist. Genau.
Und es macht wirklich viel Spaß. Es ist eine total offene, liebevolle Gesellschaft.
Es sind wirklich tolle Menschen da, die man kennenlernen kann.
Jedes Mal beseelt, wenn ich da bin und dann zurückfahre. Und das macht einfach...
Und wahnsinnig viel Spaß, genau. Ich weiß schon jetzt, dass ich nächstes Jahr dabei sein kann.
Das heißt, ich werde mir wieder ein Ticket kaufen. Ich weiß noch nicht,
ob Christian Zeit hat, ob wir dann wieder Musik machen.
Aber er hat auch Lust und wenn er es einrichten kann, dann werden wir wieder
ein Konzert spielen. Denn was natürlich ansonsten so passiert,
weiß man immer nicht. Das kann man dann ja auch beitragen.
Also wenn ihr Lust habt, könnt ihr halt auch kommen und etwas beitragen und
etwas vorschlagen, was dann dort passiert.
Aber es ist auch vollkommen legitim, gerade wenn man zum ersten Mal kommt,
dass man einfach nur hinfährt und staunend teilnimmt und nicht gleich mitgestaltet.
Das ist auch okay. Eigentlich ist ja alles okay da.
Wenn ich davon so erzähle, dann hätte ich eigentlich schon wieder Lust auf,
Und das Gute ist, dieses Jahr ist nur ein halbes Jahr Pause,
wenn die diese Termine abmachen,
rufen sie halt bei diesem Jugendfreizeitheim am Dümmer See an und fragen,
Entschuldigung, wir hätten gerne einmal alles, also sowohl das gesamte Jugendfreizeitheim
mit allen Räumen, als auch die Wiesen fürs Zelten, als auch die Hobbit-Höhlen und alles.
Und zwar von Donnerstag früh, wenn sie dann anfangen aufzubauen und das ist
eine Menge aufzubauen, was sie da haben an Equipment bis Sonntagabend, bis dann am Ende alles,
abgebaut ist und da gibt es halt einfach pro Jahr maximal ein Wochenende,
wo das geht, deswegen ist es kein traditionelles Sommerfestival,
hat auch nicht immer die gleiche Jahreszeit jetzt war es halt mal spät im September,
nächstes Jahr ist es am 10. April bis 12.
April und im Jahr 2027 gibt es auch schon einen Termin, da ist es dann,
glaube ich, im Sommer und dann 28 gibt es, glaube ich, auch schon einen Termin.
Ja, aber wer weiß schon, was 27, 28 alles so ist. Genau.
Und ja, meldet euch an, kommt dazu, ich freue mich und ihr werdet euch auch
freuen, das kann ich euch fast versprechen.
So und bevor ich jetzt hier komplett vom Sessel runterrutsche,
lese ich euch, passend zur tatsächlich aktuellen Jahreszeit,
das Gedicht Herbst vor von Rainer Maria Rilke aus sämtliche Gedichten in einem
Band, vollständige Ausgabe.
Und ich kann mal wieder nicht sehen, bei welcher Position ich bin.
Das konnte ich doch sonst immer sehen.
Ich weiß nicht mehr, was ich hier mit der Anzeige anders gemacht habe.
Irgendwie Display, Infos zum Buch, Einstellungen.
Was kann ich denn hier sehen? Nein, mein Konto, das will ich ja gar nicht.
Ich lese euch das jetzt einfach vor.
Und es ist von sehr vielen Leuten markiert. Das ist, glaube ich,
ein eher bekannteres Gedicht.
Das letzte Mal gab es ja Ende des Herbstes, heute gibt es Herbst.
Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten.
Sie fallen mit verneinender Gebärde und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen, diese Hand da fällt und sieh dir andere an, es ist in allen.
Und doch ist einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.
Markierung machen, Notiz, Episode 5, 8, 4.
Und dann öffne ich, jetzt habe ich ins Mikrofon gestoßen, Entschuldigung.
Dabei habe ich hier schon extra alles neu aufgelegt. Ah, ist ein bisschen runtergerutscht.
Muss ich vielleicht wieder aufziehen.
Öffne ich die italienische Reise von Johann Wolfgang von Goethe.
Da sind wir in Rom am 3. November.
Das ist auch gar nicht so weit weg vom aktuellen Datum.
Augen zu und zugehört. Einer der Hauptbeweggründe.
Jetzt fange ich an, Goethe vorzulesen und habe das Gefühl, ich habe überhaupt
noch nicht vom Podstock erzählt, aber habe ich natürlich ganz viel vom Podstock erzählt.
Ich wollte euch nur noch mal ganz kurz sagen, ich habe das Gefühl,
ich müsste noch viel, viel mehr erzählen, weil so viel passiert ist und so viel drumherum.
Das war alles so schön und gerade das Gefühl, ich bin ihm nicht ganz gerecht geworden.
Das ist voll das Bedürfnis, noch viel mehr Flausch zu erzählen.
Ich habe mit Udo Tischtennis gespielt. Es gibt eine Tischtennisplatte.
Ich habe ich weiß gar nicht wo ich anfangen und aufhören soll egal,
stellt euch einfach vor dass ich dort am Freitag spät Nachmittag angekommen
bin und am Sonntag frühen Nachmittag wieder abgefahren bin,
und das ist das vollste und schönste und weiß ich nicht Wochenende war was man sich so vorstellen kann.
So, Augen zu und zugehört.
Einer der Hauptbeweggründe, die ich mir vorspiegelte, um nach Rom zu eilen,
war das Fest aller Heiligen, der 1.
November, denn ich dachte, geschieht dem einzelnen Heiligen so viel Ehre,
was wird es erst mit allen werden.
Allein, wie sehr betrug ich mich, kein auffallend allgemeines Fest hat die römische
Kirche beliebt und jeder Orden mochte im Besonderen das Andenken seines Patrons im Stillen feiern,
denn das Namensfest und der ihm zugeteilte Ehrentag ist es eigentlich,
wo jeder in seiner Glorie erscheint.
Das ist ein Bild der Monte Cavallo in Rom, Radierung von Piranesi.
Gestern aber, am Tage aller Seelen, also dann am 2.
November, gelang mir es besser. Das Andenken dieser feiert der Papst in seiner
Hauskapelle auf dem Quirinal.
Jedermann hat freien Zutritt. Ich eilte mit Tischbein auf den Monte Cavallo. Oder Cavallo.
Das ist ja nicht Spanisch. Der Platz vor dem Palaste hat was ganz Eigenes,
Individuelles, so unregelmäßig als grandios und lieblich.
Die beiden Kolossen erblickte ich nun.
Weder Auge noch Geist sind hinreichend, sie zu fassen.
Wir eilten mit der Menge durch den prächtig geräumigen Hof eine übergeräumige Treppe hinauf.
In diesen Vorseelen der Kapelle gegenüber, in der Ansicht der Reihe von Zimmern,
fühlt man sich wunderbar unter einem Dache mit dem Stadthalter Christi.
Die Funktion war angegangen, Papst und Kardinäle schon in der Kirche.
Der heilige Vater, die schönste, würdigste Männergestalt, Kardinäle von verschiedenem Alter und Bildung.
Mich ergriff ein wunderbar Verlangen, das Oberhaupt der Kirche möge den goldenen
Mund auftun und von dem unaussprechlichen Heil der seligen Seelen mit Entzücken
sprechend uns in Entzücken versetzen.
Da ich ihn aber vor dem Altare sich nur hin und her bewegen sah,
bald nach dieser, bald nach jener Seite sich wendend, sich wie ein gemeiner
Pfaffe gebärdend und murmelnd, da regte sich die protestantische Erbsünde.
Und mir wollte das bekannte und gewohnte Messopfer hier keineswegs gefallen.
Hat doch Christus schon als Knabe durch mündliche Auslegung der Schrift und
in seinem Jünglingsleben gewiss nicht schweigend gelehrt und gewirkt,
denn er sprach gern geistreich und gut, wie wir aus den Evangelien wissen.
Was würde der sagen, dachte ich, wenn er hereintrete und sein Ebenbild auf Erden
summend und hin und wieder wankend treffe.
Das Venio Iterum Crucifigi fiel mir ein und ich zupfte meinen Gefährten,
dass wir ins Freie der gewölbten und gemalten Seele kämen.
Hier fanden wir eine Menge Personen, die köstlichen Gemälde aufmerksam betrachtend,
denn dieses Fest aller Seelen ist auch zugleich das Fest aller Künstler in Rom.
Ebenso wie die Kapelle ist der ganze Palast und die sämtlichen Zimmer jedem
zugänglich und diesen Tag für viele Stunden frei und offen.
Man braucht kein Trinkgeld zu geben und wird von dem Kastellan nicht gedrängt.
Die Wandgemälde beschäftigten mich und ich lernte da neue, mir kaum dem Namen
nach bekannte treffliche Männer kennen, so wie zum Beispiel den heitern Karl
Maratti schätzen und lieben.
Vorzüglich willkommen aber waren mir die Meisterstücke der Künstler,
deren Art und Weise ich mir schon eingeprägt hatte. Ich sah mit Bewunderung
die heilige Petronella von Guerzin, ehemals in St.
Peter, wo nun eine musivische Kopie anstatt des Originals aufgestellt ist.
Der heilige Leichnam wird aus dem Grabe gehoben und dieselbe Person neu belebt
in der Himmelshöhe von einem göttlichen Jüngling empfangen.
Was man auch gegen diese doppelte Handlung sagen mag, das Bild ist unschätzbar.
Noch mehr erstaunte ich vor einem Bild von Tizian.
Es überleuchtet alle, die ich gesehen habe. Ob mein Sinn schon geübter oder
ob es wirklich das Verträglichste sei, weiß ich nicht zu unterscheiden.
Ein ungeheures Messgewand, das von Stickerei, ja von getriebenen Goldfiguren
starrt, umhüllt, eine ansehnliche, bischöfliche Gestalt.
Den massiven Hirtenstab in der linken blickt er entzückt. In die Höhe mit der
rechten hält er ein Buch, woraus er soeben eine göttliche Berührung empfangen zu haben scheint.
Hinter ihm eine schöne Jungfrau, die Palme in der Hand, mit lieblicher Teilnahme
nach dem aufgeschlagenen Buche hinschauend. Ein ernster Alter dagegen zu rechten,
dem Buche ganz nah, scheint er dessen nicht zu achten.
Die Schlüssel in der Hand mag er sich wohl eigenen Aufschluss zu trauen.
Dieser Gruppe gegenüber ein nackter, wohlgebildeter, gebundener,
von Pfeilen verletzter Jüngling vor sich hin sehend bescheiden ergeben.
In dem Zwischenraume zwei Mönche, Kreuz und Nilje tragend, andächtig gegen die
himmlischen gekehrt, denn oben offen ist das halbrunde Gemäuer,
das sie sämtlich umschließt.
Dort bewegt sich in höchster Glorie eine herabwärts teilnehmende Mutter.
Das lebendig-muntere Kind in ihrem Schoße reicht mit heiterer Gebärde einen Kranz herüber.
Ja, scheint ihn herunterzuwerfen. Auf beiden Seiten schweben Engel,
Kränze schon im Vorrat haltend, über allen aber und über dreifachen Strahlenkreise
waltet die himmlische Taube, als Mittelpunkt und Schlussstein zugleich.
Wir sagen uns, hier muss ein heiliges altes Überliefertes zum Grunde liegen,
dass diese verschiedenen unpassenden Personen so kunstreich und bedeutungsvoll
zusammengestellt werden konnten.
Wir fragen nicht nach, wie und warum, wir lassen es geschehen und bewundern
die unschätzbare Kunst.
Weniger unverständlich, aber doch geheimnisvoll ist ein Wandbild von Guido in seiner Kapelle.
Die kindlich liebste, erlieblichste, frömmste Jungfrau sitzt still vor sich hin und näht.
Zwei Engel zu ihrer Seite erwarten jeden Wink ihr zu dienen.
Dass jugendliche Unschuld und Fleiß
von den himmlischen bewacht und geehrt werde, sagt uns das liebe Bild.
Es bedarf hier keiner Legende, keiner Auslegung. Nun aber zu Milderung des künstlerischen
Ernstes ein heiteres Abenteuer.
Ich bemerkte wohl, dass mehrere deutsche Künstler zu Tischbein als Bekannte
tretend mich beobachteten und so dann hin und wieder gingen.
Er, der mich einige Augenblicke verlassen hatte, trat wieder zu mir und sagte,
da gibt es einen großen Spaß.
Das Gerücht, sie seien hier, hatte sich schon verbreitet und die Künstler wurden
auf den einzigen unbekannten Fremden aufmerksam.
Nun ist einer unter uns, der schon längst behauptet, er sei mit ihnen umgegangen.
Er wollte mit ihnen im freundschaftlichen Verhältnis gelebt haben,
woran wir nicht zu Recht glauben wollten.
Dieser ward aufgefordert, sie zu betrachten und den Zweifel zu lösen,
er versicherte aber kurz und gut, sie seien es nicht und an dem Fremden keine
Spur ihrer Gestalt und Aussehens.
So ist doch wenigstens das irgendein Kognito für den Moment gedeckt und in der
Folge gibt es etwas zu lachen.
Ich mischte mich nun freimütiger unter die Künstlerschar und fragte nach den
Meistern verschiedener Bilder, deren Kunstweise mir noch nicht bekannt geworden.
Endlich zog mich ein Bild besonders an. den heiligen Georg, den Drachenüberwinder
und Jungfrauenbefreier, vorstellend.
Niemand konnte mir den Meister nennen.
Da trat ein kleiner, bescheidener, bisher lautloser Mann hervor und belehrte
mich, es sei von Pordenone, dem Venezianer, eines seiner besten Bilder,
an dem man sein ganzes Verdienst erkenne.
Nun konnte ich meine Neigung gar wohl erklären. Das Bild hatte mich angemutet,
weil ich mit der venezianischen Schule schon näher bekannt, die Tugenden ihrer
Meister besser zu schätzen wusste.
Der belehrende Künstler ist Heinrich Mayer, ein Schweizer,
der mit einem Freund namens Köller seit einigen Jahren hier studiert,
die antiken Büsten in Sepia vortrefflich nachbildet und in der Kunstgeschichte wohl erfahren ist.
Bis dahin, ich mache nochmal eine Notiz. Und mir ist gerade noch eine Sache eingefallen,
die ich vorhin in dem Podstock Recap nicht erwähnt hatte, die ich aber auch
wieder total schön fand.
Und zwar war auch Lars Naber auf dem Podstock.
Das ist der Podcaster, der auf Distanz macht.
Das ist ein Astronomie-Podcast über Raumfahrt und Astronomie.
Und ich höre seinen Podcast schon sehr lange und finde ihn großartig.
Und ich habe ihn auch schon 2019 auf dem Podstock kennengelernt.
Damals hatten wir beide unsere Teleskope mit dabei.
Ich hatte damals noch mein kleines 5 Zoll Celestron Spiegelteleskop auf einer kleinen Montierung.
Und die beiden Teleskope haben wir dann in der einen Nacht auf dem Potsdam 2019
so ein bisschen nach außerhalb auf den Hügel geschleppt und da ein bisschen Himmelskunde gemacht.
Und Lars hat uns quasi durch den Himmel geführt, haben ein paar Sachen angeguckt. Das war sehr schön.
Das hatte er dieses Jahr wieder vor. ich habe dieses Teleskop nicht mehr,
stattdessen habe ich jetzt hier ein 12 Zoll,
Dobson Teleskop stehen, das ist ein etwas unhandlicheres Format,
was ich ins Auto nicht mal mehr reinbekommen hätte, weil das voll war mit Band
Equipment und Fotostudio,
und einem kaputten Plattenspieler und allen möglichen anderen Zeug. Ähm.
So, und deswegen hatten wir das eine Teleskop, aber zum abendlichen Sterne gucken
ist es gar nicht gekommen, denn es war dann doch zu sehr bewölkt und nieselig,
sodass wir die Astronomie Stunde auf Sonntagmorgen geschoben haben.
Das war auch total schön.
Ich war noch ein bisschen selber benebelt.
Ich brauchte gar keine galaktischen Nebel zum Betrachten, denn ich hatte am
Vorabend ein bisschen viel getrunken und ein bisschen später ins Bett gekommen.
Trotzdem war es total nett, dass Lars dann am Sonntag noch eine kurze Astronomiestunde
gemacht hat und uns den Aufbau des Teleskops erklärt hat und worauf man achten
muss beim Kauf eines Teleskops und beim Zusammenbauen.
Das war hilfreich und gut und schön und da ist es ein bisschen die Bälle hin und her geworfen.
Ich habe dann auch nochmal meine Erfahrungen, was Teleskope angeht, beigesteuert.
Kleine, nette Gruppe. Alle haben wieder ein bisschen was gelernt.
Und der Lars ist einfach ein richtig toller Typ.
Ich mag das total gerne, ihn zu treffen. Genau.
Danke Lars und danke allen anderen, die da waren. Danke euch fürs Zuhören.
Ich hoffe, ihr findet alle ausreichend viel Schlaf. Denn Schlafen ist wichtig. Schlafen ist gesund.
Ich hab euch alle lieb. Bis zum nächsten Mal. Gute Nacht.