Objektive, insbesondere AF-Objektive können über Unendich hinaus fokussieren um eine korrekte Fokussierung gewährleisten zu können da sie ja einen Vergleichswert benötigen ob sie nun wirklich auf unendlich sind oder nicht.
Angeblich soll der „Überfokus“ auch temperaturabhängigen Materialverzug kompensieren können…aber das lassen wir mal außen vor 🙂
Wenn du aber das Objektiv direkt auf unendlich stellst und dann einige Blenden abblendest kannst du ja noch ein wenig mit der Schärfentiefe arbeiten?
ich hab grad den letzten Einschlafen-Podcast gehört und wollte gern ein bisschen zum Thema Astrofotografie sagen, weil ich da in einer ähnlichen Situation wie du bin, nämlich weder ein Teleskop noch eine Astro-Montierung für meines hab, nur ein stabiles Stativ mit 3-Wege-Neiger.
Bei ein paar Sachen hab ich einen anderen Ansatz gewählt als du, mal so zur Inspiration,
basiert auf meinen ersten Erfahrungen im letzten halben Jahr:
=> Nur 135mm Brennweite am Crop-Sensor, dafür Belichtung bis ca. 5s fast ohne Startrails
=> Bei Offenblende (2.8) fotografiert, ging auch bei ’nem Objektiv aus den 70er ganz okay
=> Maximale ISO (12800) gewählt, dafür 150 Bilder à 5s durchlaufen lassen, und das Rauschmuster durch Durchschnittsberechnung und Erstellen von 50 Darkframes ( also Bilder mit aufgesetztem Objektivdeckel) herausgerechnet mit dieser Freeware: http://deepskystacker.free.fr/german/
Zum Thema Astro-Montierung/Teleskop: Wenn dir Fotografie wichtiger ist als gucken, dann spielt die Montierung und ggf. ein Nachführmotor wahrscheinlich eine größere Rolle für dich als das Teleskop selbst, diese sollte auch einen Schrittmotor haben und ausreichend präzise sein, dass es nicht beim nachführen rumwackelt, dann wird das Bild unscharf obwohl das Objekt in der Mitte bleibt. Soweit ich weiss bekommt man da für <150€ nichts wirklich gutes, selbst die händler raten von den billigen Montierungen für Fotografie ab, siehe hier: http://www.astroshop.de/skywatcher-teleskop-n-150-750-explorer-bd-neq-3/p,15330
Zum visuellen Beobachten würde sowas aber sicher reichen.
Aber da gibts 'nen Selbstbau-Tip, ein Barndoor-Mount. Damit sind für ganz schmales Geld und ein bisschen Bastelei bis zu 60 Sekunden ohne Trailing möglich, wenn man's gut gebaut hat: Hier eine Anleitung: http://www.garyseronik.com/?q=node/52
Über weitere Erfahrungsberichte zu dem Thema würd ich mich freuen 😉
Viel Spaß noch beim Sternegucken und liebe Grüße,
Michael
Ich würde Dir als solide Basis für die Astrofotografie ein Celestron C5 (http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php?products_id=995#desc) empfehlen … ein kompaktes Einstiegsteleskop auf Profiniveau, dass aufgrund seiner Abmessungen auch bedingt als normales Spiegeltele zum Fotografieren taugt … wurde auch schon von der NASA auf Shuttleflüge mitgeschickt … allerdings sollte man erwähnen, dass Schmidt-Cassegrain-Teleskope eine längere Temperturanpassung benötigen als offene Systeme (Gittertubus), was wiederum vom heimischen Garten aus kein sonderliches Problem darstellen sollte …
… als Einstiegsmontierung kann man sich auf eBay nach gebrauchten Vixen Polaris-Montierungen umsehen … die gibt es – da meist ohne GoTo bzw. Computersteuerung – sehr günstig … Stativ benötigt man eigentlich keines, eine kleine Betonsäule mit Fundament im Garten ist da wesentlich dankbarer, da man sich kein Foto ruiniert, wenn man im Dunklen die Stativbeine streift …
Gute Idee mit der Betonsäule, werde ich meiner Frau mal vorschlagen… kann man ja irgendwie nen Blumentopf oder so draufstellen, so lange das Teleskop nicht drauf ist 🙂 Danke für die Tipps!
… ich hab die Montierung ganzjährig auf der Säule, da die exakte Justage der Montierung für Astrofotografie relativ zeitaufwendig ist (Methode nach Scheiner) … darüber ist dann ein absperrbarer Edelstahlzylinder gestülpt … so kann man jederzeit losfotografieren, vorausgesetzt das Teleskop ist temperiert … aber das lagert man speziell im Winter sowieso in der (unbeheizten) Garage oder der Gartenhütte …
Großartige Folge, ich bin glaube ich lange nicht mehr so schnell eingeschlafen wie beim Thema Astrofotografie. Die wird schon mal nicht mehr vom Player gelöscht. 🙂
Hi Toby,
hab die Folge leider jetzt erst gehört. Eigentlich wollte ich ja zum Thema einschlafen, leider wars nur dieses Mal viel zu interessant 🙂
Falls das Thema Teleskop kaufen noch aktuell ist, sag bitte kurz bescheid. Dau gibts noch unendlich viele wichtige Dinge, auf die Du achten solltest. Ich schreib Sir gerne noch einiges dazu, das ist aber etwas Arbeit und macht daher wohl nur Sinn, wenn Du das noch vor Dir bast. Ich kann aber gleich sagen, dass Du mit 150€ incl. Montierung sicher nicht ginkommen wirst. Alleine eine ordentliche Nachführung alleine ist da schon deutlich teuerer.
Liebe Grüße,
Sancho
Ist der Podcast diesmal wieder mit Ton? Diese Ruhe aus dem Player beim letzten Mal tat ja in den Ohren weh.
Tschüß Micha
Objektive, insbesondere AF-Objektive können über Unendich hinaus fokussieren um eine korrekte Fokussierung gewährleisten zu können da sie ja einen Vergleichswert benötigen ob sie nun wirklich auf unendlich sind oder nicht.
Angeblich soll der „Überfokus“ auch temperaturabhängigen Materialverzug kompensieren können…aber das lassen wir mal außen vor 🙂
Wenn du aber das Objektiv direkt auf unendlich stellst und dann einige Blenden abblendest kannst du ja noch ein wenig mit der Schärfentiefe arbeiten?
Das habe ich auch gedacht. Aber zu weit abblenden ist halt auch doof, weil dann nicht mehr so viel Licht reinkommt, ist ja logisch.
Hallo Toby,
ich hab grad den letzten Einschlafen-Podcast gehört und wollte gern ein bisschen zum Thema Astrofotografie sagen, weil ich da in einer ähnlichen Situation wie du bin, nämlich weder ein Teleskop noch eine Astro-Montierung für meines hab, nur ein stabiles Stativ mit 3-Wege-Neiger.
Mit deinem 70-200 2.8 sollte da schon etwas gehen, ich selbst hab mich bisher nur ernsthaft an Andromeda und Orion-Nebel versucht,
hier ein aktuelles Ergebnis, mit dem ich schon ganz glücklich bin:
http://funkelstein.deviantart.com/art/Andromeda-M110-M32-again-398001112
Bei ein paar Sachen hab ich einen anderen Ansatz gewählt als du, mal so zur Inspiration,
basiert auf meinen ersten Erfahrungen im letzten halben Jahr:
=> Nur 135mm Brennweite am Crop-Sensor, dafür Belichtung bis ca. 5s fast ohne Startrails
=> Bei Offenblende (2.8) fotografiert, ging auch bei ’nem Objektiv aus den 70er ganz okay
=> Maximale ISO (12800) gewählt, dafür 150 Bilder à 5s durchlaufen lassen, und das Rauschmuster durch Durchschnittsberechnung und Erstellen von 50 Darkframes ( also Bilder mit aufgesetztem Objektivdeckel) herausgerechnet mit dieser Freeware: http://deepskystacker.free.fr/german/
=> Die minimalen Startrails mit Fitswork (http://www.fitswork.de/software/) auf Punktform zurückgerechnet
Zum Thema Astro-Montierung/Teleskop: Wenn dir Fotografie wichtiger ist als gucken, dann spielt die Montierung und ggf. ein Nachführmotor wahrscheinlich eine größere Rolle für dich als das Teleskop selbst, diese sollte auch einen Schrittmotor haben und ausreichend präzise sein, dass es nicht beim nachführen rumwackelt, dann wird das Bild unscharf obwohl das Objekt in der Mitte bleibt. Soweit ich weiss bekommt man da für <150€ nichts wirklich gutes, selbst die händler raten von den billigen Montierungen für Fotografie ab, siehe hier:
http://www.astroshop.de/skywatcher-teleskop-n-150-750-explorer-bd-neq-3/p,15330
Zum visuellen Beobachten würde sowas aber sicher reichen.
Aber da gibts 'nen Selbstbau-Tip, ein Barndoor-Mount. Damit sind für ganz schmales Geld und ein bisschen Bastelei bis zu 60 Sekunden ohne Trailing möglich, wenn man's gut gebaut hat: Hier eine Anleitung: http://www.garyseronik.com/?q=node/52
Über weitere Erfahrungsberichte zu dem Thema würd ich mich freuen 😉
Viel Spaß noch beim Sternegucken und liebe Grüße,
Michael
Kleiner Nachtrag noch:
Fokus mache ich über Lifeview und Bildschirmlupe auf irgendeinen hellen Stern, berühre den Fokus dann nicht mehr und schwenke auf mein Objekt.
Ein nettes Video, das die Grundlagen auch am Beispiel von Andromeda und mit einem 70-200 2.8 erklärt findest du hier: http://www.youtube.com/watch?v=e0JSTF8SGi4
Cool, danke Michael für die Tipps!
Ich würde Dir als solide Basis für die Astrofotografie ein Celestron C5 (http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php?products_id=995#desc) empfehlen … ein kompaktes Einstiegsteleskop auf Profiniveau, dass aufgrund seiner Abmessungen auch bedingt als normales Spiegeltele zum Fotografieren taugt … wurde auch schon von der NASA auf Shuttleflüge mitgeschickt … allerdings sollte man erwähnen, dass Schmidt-Cassegrain-Teleskope eine längere Temperturanpassung benötigen als offene Systeme (Gittertubus), was wiederum vom heimischen Garten aus kein sonderliches Problem darstellen sollte …
… als Einstiegsmontierung kann man sich auf eBay nach gebrauchten Vixen Polaris-Montierungen umsehen … die gibt es – da meist ohne GoTo bzw. Computersteuerung – sehr günstig … Stativ benötigt man eigentlich keines, eine kleine Betonsäule mit Fundament im Garten ist da wesentlich dankbarer, da man sich kein Foto ruiniert, wenn man im Dunklen die Stativbeine streift …
Gute Idee mit der Betonsäule, werde ich meiner Frau mal vorschlagen… kann man ja irgendwie nen Blumentopf oder so draufstellen, so lange das Teleskop nicht drauf ist 🙂 Danke für die Tipps!
… ich hab die Montierung ganzjährig auf der Säule, da die exakte Justage der Montierung für Astrofotografie relativ zeitaufwendig ist (Methode nach Scheiner) … darüber ist dann ein absperrbarer Edelstahlzylinder gestülpt … so kann man jederzeit losfotografieren, vorausgesetzt das Teleskop ist temperiert … aber das lagert man speziell im Winter sowieso in der (unbeheizten) Garage oder der Gartenhütte …
… für die exakte Fokussierung empfiehlt sich übrigens die Methode mit einer Scheinerblende (http://astrofotografie.hohmann-edv.de/aufnahmetechniken/fokussierung.php), quasi schwarze Pappe mit drei Löchern vor die Öffnung … ist scharfgestellt sieht man nur ein Bild, sonst drei …
Großartige Folge, ich bin glaube ich lange nicht mehr so schnell eingeschlafen wie beim Thema Astrofotografie. Die wird schon mal nicht mehr vom Player gelöscht. 🙂
Hi Toby,
hab die Folge leider jetzt erst gehört. Eigentlich wollte ich ja zum Thema einschlafen, leider wars nur dieses Mal viel zu interessant 🙂
Falls das Thema Teleskop kaufen noch aktuell ist, sag bitte kurz bescheid. Dau gibts noch unendlich viele wichtige Dinge, auf die Du achten solltest. Ich schreib Sir gerne noch einiges dazu, das ist aber etwas Arbeit und macht daher wohl nur Sinn, wenn Du das noch vor Dir bast. Ich kann aber gleich sagen, dass Du mit 150€ incl. Montierung sicher nicht ginkommen wirst. Alleine eine ordentliche Nachführung alleine ist da schon deutlich teuerer.
Liebe Grüße,
Sancho
Hallo Sancho,
doch, ich hab mir das C5 mit dem 150€ Stativ vor zwei Jahren gekauft und bin ausreichend glücklich damit. Zum gucken reicht es eh, zum Fotografieren reicht es immerhin für die Anfänge. Für einen Qualitätssprung, den ich auch wirklich spüren würde, müsste ich wohl auf sowas wie http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p5899_TS-203mm-f-8-RC-Teleskop—Carbon—auf-HEQ5-GoTo-Montierung.html oder gar http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p6878_TS–304-mm-f-8-Ritchey-Chr-tien-RC-Teleskop-auf-EQ8-GoTo-Montierung.html zurückgreifen, aber dafür langt das Budget gerade nicht.