EP 394 ~ Kommunion und die Grundrechte des Grundgesetzes

Heute ein buntes Sammelsurium an Themen, ganz anders als sonst, wo ich mich ja doch sehr konzentriert in der Tiefe, ohne abzuschweifen und... naja. Doch, eigentlich ne ganz normale Folge. Schlaft gut! 🙂
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Toby
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Quimoniz

Kommunion und die Grundrechte des Grundgesetzes - Episodenbild
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3 Gedanken zu „EP 394 ~ Kommunion und die Grundrechte des Grundgesetzes

  1. Njorgorg

    Danke für die schöne Folge 🙂

    Da es ja auch ums Christentum ging, habe ich als Theologe noch ein paar Anmerkungen:
    Dass ein Pastor nicht in der Lage ist, dir bei dem Problem zu helfen, Texte vorlesen zu müssen, für die du nicht einstehen kannst, ist schon ein bisschen schwach. Nach gegenwärtigem Gottesdienstverständnis ist der Predigttext auf keinen Fall per se normativ zu verstehen. Es gehört zur Aufgabe des Predigers sich kritisch mit dem Text auseinander zu setzen und gegebenenfalls auch zu widersprechen oder zumindest problematische Punkte mit anzusprechen. Die Lesung des Textes ist also keine Verkündung einer Wahrheit, sondern stellt einen Bezug zu den Wurzeln des Christentums her. Aus der Auseinandersetzung mit diesen Wurzeln sind unsere religiösen Traditionen entstanden und wachsen und verändern sich noch immer.

    Spannend das mit dem Wein. Dass jeder das ganze Abendmahl erhält ist tatsächlich eine wesentliche Forderung der Reformation. Ich kenne in evangelischen Kirchen für gewöhnlich ein Abendmahl mit Wein, aber es wird auch immer Traubensaft angeboten – insbesondere für trockene Alkoholiker ist das sehr wichtig. Aber insgesamt gibt es da bestimmt viele regionale Unterschiede.

      1. njorg

        Historisch gesehen widersprechen die Katholiken sogar eher biblischen Texten, weil sie kein „sola scriptura“-Ideal haben, wie Reformatoren im 16. Jh. Stattdessen sind für die Katholische Kirche auch Konzilien und manche Papstdekrete bindend. In der Theorie widersprechen die zwar nicht der Bibel, aber die Realität sieht natürlich anders aus, sodass manche katholische Lehrmeinung biblisch nicht begründbar oder ihr sogar zuwider ist.
        Dennoch predigt ein Katholik deshalb nicht freier. Ein wesentlicher Unterschied ist nämlich, dass es in der katholischen Kirche eine feste Lehrmeinung gibt, an die es sich zu halten gilt, während bei den Protestanten das Ideal des Priestertums aller Gläubigen im Raum steht, also die Möglichkeit, durch eigenes Bibelstudium eine Theologie zu entwickeln.

        In der tatsächlichen Praxis bin ich mir allerdings bei den Katholiken nicht so sicher. Es gibt wohl beides: einerseits Priester, die sehr offen und kreativ mit den Texten umgeehen, andererseits welche, die sich extrem streng an solche Vorgaben halten.
        In der Theologie wiederum sind die Positionen katholischer Wissenschaftler auf ähnlichem wissenschaftlichem Niveau, wie die der Protestanten.

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